Für Fachpersonal:
Viele Patient:innen mit benignem paroxysmalem Lagerungsschwindel (BPLS) berichten auch nach erfolgreichen Befreiungsmanövern über anhaltenden Benommenheitsschwindel oder Unsicherheit – ein klinisches Phänomen, das als Restschwindel (RS) bezeichnet wird.
Eine neue Studie von Shiozaki et al. (2025) untersuchte die Wirksamkeit vestibulärer Rehabilitation bei diesen Restbeschwerden.
Studiendesign:
- Teilnehmer:innen: 30 Personen mit RS nach erfolgreicher BPLS-Therapie
- Zwei Gruppen:
- Gruppe 1:
erhielt über 6 Monate wöchentliche vestibuläre Rehabilitationstherapie + tägliche Heimübungen - Gruppe 2:
nahm an aeroben Bewegungsschulungen alle zwei Monate teil, mit Anleitung zu selbständigem, täglichem Ausdauertraining (z. B. Gehen, Radfahren)
- Gruppe 1:
- Bewertung mittels:
- modifizierter Dizziness Handicap Inventory (mDHI)
- Functional Gait Assessment (FGA)
- Posturographie (COP mit geschlossenen Augen)
- Self-rating Depression Scale (SDS)
Ergebnisse:
- Beide Gruppen zeigten Verbesserungen in mDHI und FGA.
- Nur Gruppe 1 erzielte zusätzlich eine signifikante Verbesserung der posturalen Kontrolle (COP EC).
- Im Gruppenvergleich zeigte Gruppe 1 eine überlegene Verbesserung in mDHI und COP EC nach der Intervention.
Klinische Bedeutung:
Diese Studie bestätigt, dass ein strukturiertes vestibuläres Rehabilitationsprogramm mit therapeutischer Anleitung und Heimtraining bei RD nach BPPV der Durchführung unspezifischer Ausdaueraktivitäten klar überlegen ist – sowohl subjektiv als auch objektiv messbar.
▶ Für IVRT®-Therapeut:innen bedeutet das: Gezielte vestibuläre Intervention lohnt sich – auch über die Repositionsbehandlung hinaus.
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Für Patient:innen – einfach erklärt
Du hattest Lagerungsschwindel (BPLS), hast die Behandlung gut überstanden – aber fühlst dich immer noch manchmal unsicher oder leicht schwindelig?
Das nennt man Restschwindel (RS) – und eine neue Studie zeigt: Gezieltes Training hilft!
🔗 Zur Originalstudie (Englisch)
Was wurde untersucht?
30 Personen mit Restschwindel wurden in zwei Gruppen eingeteilt:
- Gruppe 1:
machte 1x pro Woche vestibuläre Rehabilitationstherapie + tägliches Training zu Hause - Gruppe 2:
bekam alle 2 Monate Tipps für allgemeine Bewegung (z. B. Spazierengehen, Radfahren) – sollte das dann ebenfalls täglich umsetzen, aber ohne direkte Begleitung
Was kam heraus?
- Beide Gruppen fühlten sich nach einigen Monaten besser
- Aber Gruppe 1 war deutlich sicherer beim Gehen und im Gleichgewicht
- Besonders das Stehen mit geschlossenen Augen zeigte den Unterschied
Was hilft also wirklich?
- Regelmäßige Gleichgewichtsübungen
- Therapeutische Begleitung
- Übungen für zu Hause
- Nicht einfach nur spazieren – sondern gezieltes Training
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