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Akuter Schwindel: Ganganalyse hilft nur begrenzt bei der Ursachenklärung

Für Fachpersonal:

Patient:innen mit akutem Schwindel zeigen oft Gangunsicherheit und Standprobleme. Ob einfache, klinische Gang- und Standtests helfen, zwischen peripheren und zentralen Ursachen (z. B. Schlaganfall) zu unterscheiden, war bislang nicht eindeutig geklärt.

🔗 Originalstudie auf PubMed

Studiendesign:

Im Rahmen der EMVERT-Studie (LMU Klinikum, München) wurden 200 Patient:innen innerhalb von durchschnittlich 16 Stunden nach Symptombeginn untersucht. Die Einteilung erfolgte in drei Gruppen:

Testverfahren:

  • Timed Up and Go (TUG)
  • Functional Gait Assessment (FGA)
  • Gait and Truncal Ataxia Index (GTI)
  • Mobile Posturographie

Zentrale Ergebnisse

  • AUVP-Patient:innen hatten im Mittel schlechtere TUG-, FGA- und GTI-Werte als Schlaganfall- oder episodische Gruppen.
  • Die Trennschärfe (ROC) zwischen Schlaganfall und AUVP war gering (0,57–0,62) und verbesserte sich nur mit Korrektur nach Alter und Geschlecht (0,75–0,82).
  • Posturographie zeigte geringsten Körperschwankungen bei episodischen Störungen, ähnliche Werte bei Schlaganfall und AUVP.

Fazit für die klinische Praxis

Klinische Gang- und Standtests wie TUG, FGA oder GTI sind in der Akutphase allein nicht ausreichend, um sicher zwischen zentralen und peripheren Schwindelursachen zu unterscheiden.
→ Sie sollten daher immer in Kombination mit Anamnese, HINTS-Test, Bildgebung und weiteren klinischen Befunden interpretiert werden.

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Für Patient:innen – einfach erklärt

Gang- und Standtests allein reichen oft nicht aus, um die Schwindelursache zu finden

Forschende wollten herausfinden, ob einfache Tests zum Gehen und Stehen helfen können, zwischen einem Schlaganfall und einer Erkrankung des Gleichgewichtsorgans zu unterscheiden – wenn die Betroffenen unter plötzlichem/starkem Schwindel leiden.

📄 Zur Originalstudie

Was wurde untersucht?

200 Patient:innen kamen im Durchschnitt 16 Stunden nach Beginn der Symptome in die Klinik. Sie machten mehrere Tests:

  • Timed Up and Go (TUG): Misst, wie schnell und sicher man aufsteht, ein Stück geht und sich wieder hinsetzt.
  • Functional Gait Assessment (FGA): Prüft, wie gut man beim Gehen das Gleichgewicht hält.
  • Gait and Truncal Ataxia Index (GTI): Bewertet, wie gut Oberkörper und Beine beim Gehen zusammenspielen.
  • Mobile Posturographie: Erfasst, wie stabil man beim Stehen oder Gehen ist.

Was kam heraus?

Fazit

Bei akutem Schwindel braucht es immer eine genaue und umfassende Untersuchung – Tests zum Gehen und Stehen sind hilfreich, aber nicht ausreichend.

Deshalb schaut man sich die Ergebnisse immer gemeinsam mit der Krankengeschichte an, mit speziellen Tests, die zur Unterscheidung der Schwindelursachen entwickelt wurden (die sogenannte HINTS-Testbatterie), mit möglichen Bildaufnahmen wie einer MRT und mit anderen medizinischen Befunden.

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